Inzucht, Ahnenverlust und was Sie wissen müssen
Der IK sollte unter 3.25% liegen
Inzuchtkoeffizient (IK)
= gibt die Wahrscheinlichkeit an, dass ein Individuum die Allele an einem Genort vom selben Vorfahren ererbt hat
= Grad der Inzucht eines Individuums
Ahnenverlust (AV)
= das zwei- oder mehrfache Vorkommen desselben Ahnen innerhalb einer Ahnenreihe (ein Hund hat bei Dopplung eines Ahnen in fünf Generationen, nur 61 statt 62 Vorfahren)
= ein niedriger AV-Wert spricht für eine geringe Inzucht
Der AV sollte unter 15% liegen
Ahnenverlustkoeffizient (AVK)
= Quotient aus der Anzahl der tatsächlichen Ahnen und der Anzahl der möglichen Ahnen
= wenn der AV bei 15% liegt, beträgt der AVK 85%
Der AVK sollte bei 100% liegen
Spitzliebhaberverein: »Großspitze sind die zahlenmäßig kleinste Varietät des Deutschen Spitzes [...] Einige Züchter und die GEH (Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen) hatten diese Situation erkannt und Groß- sowie Mittelspitze 2003 auf die Rote Liste der am stärksten vom Aussterben bedrohten Haustierrassen gesetzt. Die Einstufung erfolgte für den Großspitz in „extrem gefährdet“, der höchsten Kategorie.«
Im Gegensatz zu anderen Hunderassen war der Großspitz nie ein "Designer"- oder "Mode-Hund", was einerseits zum Erhalt der Rassegesundheit beigetragen hat, andererseits dazu geführt hat, dass sie nie in größerem Stil gezüchtet wurden. Infolgedessen und aufgrund der Farbreinzucht, die der VDH eingeführt hat, ist die Großspitz-Population nicht so groß, wie es wünschenswert wäre. Aus dieser geringen Population ergibt sich im Zweifelsfall vermehrte Inzucht, aus der sich verschiedene gesundheitliche Risiken entwickeln können. Wie oben dargestellt sind die Idealwerte einer Verpaarung ein IK von 0% und ein AV von 0%. In der Hundezucht gelten ein IV unter 6% und ein AV unter 15% als gut, wobei ein AV von über 20% bei vielen Rassen eher die Regel als die Ausnahme ist.
Bisher ist der Großspitz noch Immer ein sehr gesunder und robuster Hund. Damit das so bleibt, ist es notwendig, die Werte neuer Verpaarungen zu überprüfen und im Lauf mehrerer Generationen zu senken, zugleich muss für mehr genetische Vielfalt gesorgt werden. Dies können Züchter erreichen, indem sie z.B. Hunde anderer Varietäten (Wolfs- oder Mittelspitze) einkreuzen oder indem sie Spitze farbübergreifend verpaaren. Mehr Informationen über die Farbreinzucht finden Sie unter dem Reiter "VDH und IHV".
Neben diesen züchterischen Maßnahmen ist es aber auch essentiell, dass der Großspitz wieder bekannter wird und sein Image als "Kläffer" und "Wadenbeißer" verliert - denn das ist er ganz und gar nicht.
Wenn Sie sich für einen Großspitz entscheiden, holen Sie sich also nicht nur einen tollen Hund in Ihr Zuhause, Sie tragen auch zum Erhalt dieser Rasse bei. Sollten Sie noch Fragen haben, melden Sie sich gerne über das Kontaktformular bei mir.